Freundeskreis Ökodorf - Newsletter Nr. 4, 2014

Herbstzeit… es wird ruhiger in Sieben Linden. Weniger Veranstaltungen und Gäste, mehr Reflexion und Arbeit an den inneren Themen der Gemeinschaft, sowie Zukunftsplanungen. Ende Oktober nahmen wir uns Zeit für 9 intensive Tage mit der ganzen Gemeinschaft - zunächst ein Wochenende mit der Überschrift „Ökodorf 2.0“ mit verschiedenen geladenen Experten, und dann unsere jährliche Intensivzeit mit externer Supervision. Beides hat viele Prozesse angestoßen, die nun weitergehen und noch längst nicht abgeschlossen sind.

Wir beschäftigen uns gerade regelmäßig mit der Frage, wie Vorstand und Aufsichtsrat der Siedlungsgenossenschaft in Zukunft besetzt werden sollen, und welche Rolle wir uns für diese Gremien wünschen… eher reaktiv auf Impulse der Gemeinschaft eingehend, oder aktiv die Entwicklung des Ökodorfs gestaltend? Im Dezember soll neu gewählt werden.

Aber nicht nur hier wird Neues vorbereitet, es wird auch mit Feuereifer der Bau eines neuen Wohnhauses vorbereitet und der Seminarkalender 2015 ist mit neuem Veranstaltungsmanagement-Programm im Hintergrund online gegangen, und vieles andere.

Ein paar Schlaglichter davon könnt ihr hier im Newsletter lesen.

Herbstliche Grüße von

Eva Stützel



In diesem Newsletter:


FÖJ-Wechsel und das Sieben-Linden-KochbuchNeues Wohnhaus in Planung: "Kranich"
Intensivzeit in Sieben LindenNeuerscheinung Buch "Öko Dorf Welt"
Symposium "Ökodorf 2.0"Nachwuchs: Augusta
Herbstfest im WaldkindergartenSt.-Martins-Umzug
Dragon Dreaming fürs neue GästehausBrennholzsaison beginnt
Kunst-SymposiumKommunikationstraining "Communication for Community"
E-Bike im MobilitätspoolNeues Seminarprogramm mit neuer Website



FÖJ-Wechsel

Zwischen August und September ist in Sieben Linden "FÖJ-Wechsel". Die Jungen Leute (JuLe) verabschiedeten sich am 28.08. mit einem Spezial-JuLe-Café auf dem JuLe-Platz.
Für sieben FÖJler ging mit Ende August ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr in Sieben Linden zu Ende: Moritz, Jan, Lioba, Beke, Leonie und Ronja werden nun neue Herausforderungen suchen, dafür kommen sieben neue junge Menschen, um bei uns ein Freiwilliges Ökologisches Jahr abzuleisten. Wir freuen uns auf diese neue, junge Energie!! Matthias und Arturs hatten ihre Freiwilligendienste später angefangen, bleiben deshalb noch und sorgen so für etwas Kontinuität in der Junge-Leute-Gruppe.
Übrigens haben zwei Freiwillige des letzten Jahres etwas Schönes hinterlassen, das jetzt vom eurotopia-Versand (gegen Versandkosten) verschenkt wird: das tolle kleine Sieben-Linden- Kochbuch. Dieses Kochbuch ist eine Sammlung leckerer, veganer Gerichte mit lokalen und saisonalen Zutaten, die zu den Klassikern der Küche in Sieben Linden gehören. Der Druck der ersten Ausgabe wurde vom Programm "Jugend in Aktion" von der EU gefördert, eurotopia vertreibt das Buch jetzt kostenlos (wenn noch was dazu bestellt wird, sonst gegen Versandkosten) und finanziert die weiteren Auflagen. Zu bestellen hier: http://www.eurotopiaversand.de/mehr-oxid/Sieben-Linden-Kochbuch.html.




Intensivzeit in Sieben Linden

Die Herbstferienwoche in Sieben Linden unterscheidet sich deutlich von anderen Wochen: Nirgendwo sind Handwerker aktiv, wenige Menschen arbeiten in den Büros und im Garten, dafür strömen um kurz vor neun Uhr morgens aus allen Häusern die Menschen ins Sonneneck, zu unserer jährlichen "Intensivzeit", einer gemeinsamen Woche mit externer Begleitung. In diesem Jahr unterstützte uns Sucha aus Bad Belzig dabei, intensiv gemeinsam auf das schauen, was uns als Gemeinschaft bewegt. 

Etwa 70 der knapp 100 Erwachsenen haben sich tatsächlich diese Woche Zeit genommen, uns als Gemeinschaft wieder zu verbinden, gemeinsam auszurichten und unser "Gemeinschaftswesen" zu pflegen. 

Für die Kinder gab es parallel eine "Kinderintensivzeit" mit spannenden Angeboten durch einen Wildnispädagogen und zwei Künstlerinnen. Die Jugendlichen konnten auf Wunsch am Intensivzeitprogramm der Erwachsenen teilnehmen und nutzten diese Möglichkeit rege.

 



"Symposium 2.0" - Impuls für eine Neuausrichtung des Ökodorfes


Vom 24.-26. November 2014 kamen etwa 50 Menschen aus Sieben Linden zu einem Wochenende zusammen, um sich der Frage nach den Fragen der Zeit zu stellen:
 
Das Ökodorf-Projekt hat eine 25jährige Geschichte hinter sich seit der ersten Formulierung der Idee eines autarken Dorfes im Jahre 1989. Viele Hürden galt es zu nehmen, viele Aktualisierungen des Konzeptes vorzunehmen und Übersetzungen in die Realität von gelebter Gemeinschaft und gelebtem Wandel. Auch um uns herum sind 25 Jahre vergangen, in welchen sich das Rad der Menschheitsgeschichte vehement weiter gedreht hat – 25 Jahre Mauerfall, Turbo-Global-Kapitalismus, statt Fax nun Internet für alle, ein Realität werdender Klimawandel, wachsendes Interesse des Mainstreams für Gemeinschaften, Transition-Town-Bewegung...
 
Zeit für uns innezuhalten. Eine Bestandsaufnahme stand an, eine Überprüfung und Neuausrichtung unserer mentalen Konzepte, unserer kollektiven Glaubenssätze, unserer gemeinsamen Ziele.
 
Mit vier ReferentInnen und einer Moderatorin machten wir uns an die Arbeit – für einen Anfang zu diesem Thema, das uns in der anschließenden Intensivzeit begleitete und in den nächsten Monaten sicher weiter begleiten wird. Kira Kay, eine medial geübte und gemeinschaftserfahrene Beraterin, hörte sich unsere Fragen an und teilte mit uns ihre bilderreiche Wahrnehmung von Zustand und Potenzial des Ökodorfes. Roman Huber von der Gemeinschaft Schloss Tempelhof und „Mehr Demokratie e.V.“ inspirierte eine Arbeitsgruppe zum Thema „Ökonomie 2.0“. Mit Edgar Göll, einem Zukunftsforscher aus Berlin, stellte eine Kleingruppe das Ökodorf in den Kontext der „Megatrends“ der gesellschaftlichen Entwicklung ein. Clinton Callahan leitete einen Teil der Gemeinschaft durch eine individuelle meditative Reise in der Natur, in welcher die Reisenden Antworten auf zuvor detailliert formulierte Fragen zur Neuorientierung bekamen. Die Ergebnisse aller vier Gruppen wurden im Plenum und in kleineren Austauschgruppen vorgestellt. Ein großes „Orakel“ am Sonntag und ein Abschlussfest leiteten über zur anschließenden Intensivzeit 2014.
 
Die Palette der „Ergebnisse“ ist so vielfältig wie die einzelnen Menschen und die Gruppen mit ihren unterschiedlichen Themen. Hier eine vorläufige Auswahl; der Rückblick und die Weiterverarbeitung unserer 2.0-Inspirationen laufen noch und werden im Rundbrief veröffentlicht werden.
Für einige von uns war der Geist einer tieferen Aufmerksamkeit für die alltäglichen Begegnungen zwischen uns Menschen und die Wachheit der Symposiums-Gemeinschaft ein wesentliches Erlebnis. Manche hatten individuelle Anregungen für einen neuen, eigenen, intensiveren Beitrag zum Gelingen der Gemeinschaft. Kira Kay regte eine Ablösung des angestrengten Tuns der Ökodorf-Aufbaujahre an, welches die solide Basis unseres international bekannten Lebensmodells geschaffen habe. Jetzt stünde ein Feiern dieser Leistungen und eine größere Freiheit zu individueller Kreativität an, um „den Sämling Ökodorf sich entfalten zu lassen“. Das Potenzial der Gemeinschaft läge in der Vielfalt der Individuen, die nicht alle „in dieselbe Hose passen würden“. Offenheit für Interaktion mit der Gesellschaft würde mehr gegenseitige Unterstützung für einen Kulturwandel erlauben als eine Herangehensweise des Selbermachens. Die Ökonomie-Gruppe entwickelte verschiedene Wirtschaftsideen für Sieben Linden weiter, welche seit einiger Zeit in der Luft lagen. Vor allem aber unterzogen sich alle Mitmachenden einem nie dagewesenen Transparenzexperiment, in welchen alle privaten Kapitalbestände offen gelegt und zusammengerechnet wurden mit mutmachendem Ergebnis – in diese Richtung soll es mit der Gesamtgemeinschaft weiter gehen. ….
 
Ich bin mir sicher, dass dies erst der Anfang war einer Phase, in welcher wir uns bewusst und gemeinsam dem Zeitgeist stellen und als Ökodorf-Projekt und -Gemeinschaft eine aktualisierte Antwort auf die Entwicklungen der „Welt“ sein wollen. Danke an das Team 2.0 (Vorbereitung des Symposiums) und die intensiv mitgestaltende Gemeinschaft!

Martin Stengel

 


Herbstfest im Waldkindergarten

Der Waldkindergarten in Sieben Linden hat an einem schönen Mittwoch im Oktober zur Mittagszeit zu einem gemeinsamen Herbstfest eingeladen. Etwa 40 große und kleine Menschen kamen und versammelten sich im Kreis um den herbstlich gestalteten Ernte-Dank-Tisch. Da gab es neben bunten Blättern und Kastanien vielfältiges Gemüse, selbstgepressten Apfelsaft sowie von den Kindern hergestellten Holundersaft und -gelee. Sonne, Erde und Regen und besonders den fleißigen Gärtner_innen wurde ein Dank ausgesprochen. Elisabeth (Erzieherin) beschrieb, wie die Kinder in den vergangenen Wochen Honig geschleudert, Karotten geerntet, Holunder und Äpfel gesammelt und verarbeitet hatten. Auch die Kürbissuppe war über dem offenen Feuer von den Kindern gekocht worden. Getrocknete Äpfel, Apfelmus, Rohkostkuchen, handgefertigte Brötchen und frisch gepresster Apfelsaft rundeten das Buffet ab. Gesundheitserziehung mit allen Sinnen – nicht nur für die Jugend!
Nach zwei Herbstliedern war ein amüsantes und doch tiefsinniges Theaterstück mit Live-Musik aus Christianes Akkordeon der kulturelle Höhepunkt. Die älteren Kinder spielten nach dem Buch von Anais Vaugelade das Stück „Die Steinsuppe“ (übrigens ein SEHR empfehlenswertes Bilderbuch aus dem Moritz-Verlag!). Der alte, fast zahnlose Wolf hat als einzige Zutat einen Stein für die Suppe zu bieten. Er entpuppt sich entgegen erster Befürchtungen der Henne, die als Gastgeberin etwas überrumpelt da steht, als friedlicher Geselle. Die anderen Tiere verlieren ebenfalls ihre Angst und bringen Suppengemüse aller Art herbei, bis eine köstliche Suppe alle satt macht und zudem einen geselligen Abend beschert. Und der Stein? Der ist auch nach langem Köcheln „nicht ganz durch“, stellt der Wolf im Gehen fest und „wenn ihr erlaubt, nehme ich ihn für mein Abendessen morgen wieder mit“.
So wie den Tieren in der Geschichte fiel es auch uns Festbesucher_innen etwas schwer uns aus der netten Gesellschaft zu lösen. Schön war es, nicht nur die bekannten Menschen zu treffen, sondern auch die neuen Kinder und ihre Eltern sowie Freiwillige, Aushilfen und Praktikanten bei dieser Gelegenheit wahrzunehmen. Derzeit sind alle 15 Plätze mit Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren besetzt. Waren in den Anfangsjahren überwiegend Kinder aus dem Ökodorf im Waldkindergarten angemeldet, so kommt mittlerweile weit über die Hälfte der Kinder aus der Region. Das ist ein schöner Weg um Sieben Linden mit anderen Familien zu vernetzen.

Simone Britsch




DragonDreaming für's neue Gästehaus

Seit Jahren sprechen wir von dem neuen Gästehaus, das wir bauen wollen. Über Jahre hinweg waren immer andere Themen drängender, so dass es zwar Vorentwürfe dafür gab, aber niemand sich an die Realisierung dieses Hauses machen wollte.

Zwischendurch haben wir im Sonneneck neue Ess- und Seminarräume gebaut, jetzt wird die Frage nach weiteren Gästezimmern wieder drängender, und es gibt viele neue Menschen, die nach Sieben Linden kommen und Lust haben, diesen alten Traum aufzugreifen und zu realisieren. So trafen sich Ende September 15 Sieben Lindener_innen zu einem ersten "DragonDreaming" für das neue Gästehaus*. Nach einem gemeinsamen Tag haben wir einen schönen, gemeinsamen Traum formuliert, sowie die wichtigsten ersten Teilziele, die für die Verwirklichung wesentlich sind, formuliert. 

Der nächste Schritt war eine Umfrage während der Intensivzeit, um uns wirklich einen Überblick zu verschaffen, wie es den Sieben Lindenern, die nicht im Planungsprozess beteiligt sind, mit dem Ausblick auf ein Gästehaus geht, und was ihnen dabei wichtig ist.

Im November geht’s jetzt weiter mit verschiedenen DragonDreaming-Planungsschritten, ein erster Arbeitsplan ist erstellt und es wurde deutlich, wer im Planungsteam sich für was engagieren möchte. So wird’s jetzt in den nächsten Monaten dann mit sehr konkreter Planung an Betriebskonzept, Architektur, Finanzierung und Einbindung des Projektes in die Gemeinschaft weitergehen…


*(zu Dragon Dreaming siehe http://seminare.siebenlinden.de/seminar/search?search_term=dragon+dreaming)





Kunst-Symposium

Schon seit vielen Jahren veranstaltet die in Sieben Linden wohnende Künstlerin Nicoletta Geiersbach einmal jährlich ein Kunst-Symposium mit befreundeten Künstlern. Eine Woche lang arbeiten die Kunstschaffenden zusammen, nebeneinander, miteinander an ihren Kunstwerken - das Ergebnis dieses kreativen Prozesses wurde am 27.09. in der Sieben Lindener Selbsthilfewerkstatt ausgestellt.




E-Bike im "Mobilitätspool"

Seit Anfang September ist der Sieben Lindener "Carpool" kein reiner "Carpool" mehr, denn es werden nicht nur Autos als Fortbewegungsmittel miteinander geteilt, sondern seit neuestem besteht auch die Möglichkeit, ein E-Bike zu nutzen. 

Das E-Bike, privat angeschafft, kann nun genauso wie die 8 "Carsharing-Autos" über einen allgemein zugänglichen Kalender von allen Sieben Lindenern reserviert und dann gegen einen geringen Unkostenbeitrag genutzt werden. Wir hoffen, dass damit noch mehr Wege auf umweltfreundliche Art zurückgelegt werden, und dass das E-Bike Autofahrten in die umliegenden Kleinstädtchen ersetzen wird. Es macht richtig Spaß, mit eingebautem Rückenwind in die Pedale zu treten! 





Wohnhausbau "Kranich"

 



Im Frühjahr 2014 hat die Planung eines neuen Wohnhauses auf dem Gelände „Brunnenwiese“ begonnen. Initiiert wurde die Planung von einer WG, die sich mit dem „Haus wie eine Spirale“ verbunden sieht. Nach den ersten Vorentwürfen für ein anbaubares Haus kam eine Familie zur Baugruppe dazu, so dass der Kranich jetzt zu einem Doppelhaus für 9 bis 10 Personen angewachsen ist.
 

Der passende Entwurf ist inzwischen gefunden, Feinheiten werden noch geklärt. Im nächsten Frühjahr soll der Bau dann starten, im Winter/Frühjahr darauf bezugsfertig sein.
 
Die westliche Hälfte ist auf Familientauglichkeit ausgelegt (u.a. durch möglichst geringen Flächenverbrauch und damit niedrige Mietkosten), die östliche Hälfte bekommt ein rollstuhlgerechtes Erdgeschoss.
 
Wir freuen uns, wenn es Menschen gibt, die den Hausbau finanziell mit Genossenschaftsanteilen unterstützen möchten. Die Anteile können mit 1,5% verzinst werden und sollten eine eher langfristige Unterstützung sein.
 
Nähere Informationen gibt es bei Bedarf über woge -at-Zeichen- siebenlinden.de.




Öko Dorf Welt

Michael Würfel hat sein Buch „Dorf ohne Kirche“ komplett verkauft, überarbeitet und unter dem neuen Titel „Öko Dorf Welt“ neu gestaltet  - ab Ende November ist es lieferbar; es kann schon jetzt beim Siebenlindener Buchversand bestellt werden: http://www.eurotopiaversand.de/Buch-Print/OEko-Dorf-Welt.html. Das Buch kostet jetzt weniger – 15,80 Euro – und behauptet noch dreister als das Vorgängerbuch, auch für Menschen interessant zu sein, die gar nicht auf Gemeinschaftssuche sind. Ja, für die ganze Welt sogar. Das Cover suggeriert ein Ökodorf, das in der Welt einen bedeutenden Platz einnimmt. Es steht für die Botschaft, dass in Gemeinschaften wie Sieben Linden an einer Kultur gearbeitet werden kann, die ein gutes Leben ohne Gewalt und Zerstörung ermöglicht. Und dass dieser Versuch Chancen für alle Menschen bietet. Niemand muss sich fürs Ökodorf interessieren. Aber die Einladung, die dort praktizierte „Forschung“ für die eigene Entwicklung zu nutzen (und zum Beispiel dieses Buch zu lesen), steht.

Was hat sich verändert zum Vorgänger?
Natürlich ist alles aktualisiert, es gibt aber auch ein paar neue Artikel und Fotos. Der ganze Komplex um Club99 und Bande wurde neu verfasst, weil die Band
it@s inzwischen das Erbe des Club99 angetreten und auch das berühmte Hand-Bau-Strohballenhaus übernommen haben. Es gibt dort von einem erfolgreichen Beispiel einer gemeinsamen Elternschaft zu viert zu berichten. Außerdem gibt es einen kritischen Abschnitt zum Thema "ökologisch leben", der sich damit beschäftigt, wie sehr oder wenig die Bewohner*innen des Ökodorfes eigentlich durch ihr Verhalten zur guten Ökobilanz des Dorfes beitragen (und wie sehr vor uns auf technischen Lösungen ausruhen). Ein Kapitel zur Öffentlichkeitsarbeit ist neu (warum das Privatfernsehen nicht über uns berichten darf) und zwei Seiten zu Sex in Sieben Linden hat Micha sich auch zu schreiben getraut. Außerdem wurden die Unterstriche durch Sternchen ersetzt - wer gendergerechte Schreibweise doof findet, wird sich trotzdem ärgern.

Wer Dorf ohne Kirche schon 2012 gelesen hat und Spaß daran hatte, kommt bestimmt gern wieder mit. Wer es erst vor kurzem las, kann noch ein bisschen warten.

Öko Dorf Welt ist ein spannend geschriebenes, selbstkritisches, witziges Werk über das alternative Leben in Gemeinschaft. Stimmen zum Vorgänger sind ebenfalls im Text auf der Seite des Buchversandes zu finden (unten).

Es gibt noch weitere Neuigkeiten aus dem eurotopia-Versand: Der aktuelle Newsletter mit Buch- und Filmtipps ist hier hinterlegt: http://www.eurotopia.de/eurotopia-Newsletter_Herbst_2014.html





Nachwuchs im Poppauer Hof

Am 11.11. um 15.15 Uhr wurde unser jüngstes Gemeinschaftsmitglied Augusta geboren. Augusta ist die Tochter von Uwe und Nadine und die Schwester von Oskar, Fridolin und Wenzel.







Martinsumzug

Von Jahr zu Jahr wird der Sieben Lindener Martinsumzug von mehr Menschen besucht. In diesem Jahr nahmen etwa 100 kleine und große Menschen am Umzug teil. Die Teilnehmenden kommen längst nicht nur aus Sieben Linden, sondern die Kindergartenkinder aus der Region bringen inzwischen oft noch ihre Freunde mit, weil der Sieben Lindener Martinsumzug so schön ist.

Lichter mit Kerzen wiesen den Weg für den Umzug, an verschiedenen Stationen wurden gemeinsam Martinslieder gesungen. Auch eine kleine szenische Darstellung der Martinsgeschichte - mit Bettler und St. Martin auf seinem Pferd - ist feste Tradition im Sieben Lindener Martinsabend. Danach gibt's Kürbissuppe und Kinderpunsch am Feuer.






Die Mickymäuse sind los...

ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sich mehr und mehr Sieben-Lindener*innen von den herbstlicher werdenden Temperaturen animiert fühlen und zur Brennholzsäge zu greifen.

Welche Schritte liegen zwischen der stolzen Fichte oder Kiefer, die im Wald der Siedlungsgenossenschaft steht, bis zur wohligen Wärme eines prasselnden Feuers im Bauwagen- oder Holzvergaser-Ofen?

Die ersten Akteur*innen sind natürlich die, die im „Waldteam“ mitarbeiten: also die Menschen, die als Waldarbeiter*innen bei der Siedlungsgenossenschaft angestellt sind, dazu die beiden FÖJ-Kräfte, die im Spätherbst vom Garten in den Wald wechseln, und natürlich die Fuhrhalterei „Frühwach“, die mit den Pferden das Holzrücken im Wald übernimmt. Sie alle arbeiten zusammen, damit die Brennholzunterstände gut gefüllt sind, die sich an verschiedenen Standorten im Dorf befinden. Mit Hilfe eines klaren Kennzeichnungssystems informiert eine kleine Tafel direkt unter dem Dach des jeweiligen Unterstandes darüber, welche Nummer der entsprechende Abschnitt trägt, wie viel Raummeter Brennholz er beherbergt und ab welchem Kalenderjahr die 1 m langen Stammstücke verwendet werden dürfen.

Ab diesem Zeitpunkt liegt die Brennholzversorgung dann in der Hand derjenigen, die Feuer machen wollen. Wer gemeinsam einen Ofen (z.B. in einem der Wohnhäuser) betreibt oder sich in Sachen Brennholz mit seinen Bauwagen-Nachbar*innen zusammen getan hat, zieht also gemeinsam los Richtung Brennholzsäge, rollt diese zum passenden Brennholzunterstand, und wenn die Aufgaben verteilt sind, geht es los: 1-m-Stücke anreichen, zwei Bewegungen des klappbaren Sägetischs, und schon können handliche 33-cm-Stücke auf den Pritschenwagen gestapelt werden.

Ach ja, all das natürlich erst, wenn alle Beteiligten ihre „Mickymaus“ auf dem Kopf haben – in Sieben Linden ein gängiger, schon Kindern bekannter Begriff für einen Kapsel-Gehörschutz.




"Communication for Community" –
ein Training in Kommunikation für Gemeinschaften und Teams, 1.-8. Februar 2015


"Das Problem der Kommunikation ist die Illusion, sie wäre vollzogen" meint George Bernard Shaw. Wir alle wissen es und vergessen es doch immer wieder. Kommunikation ist eines der trickreichsten und verwinkeltsten Alltagsgeschäfte für jeden Menschen. Wir kommen ohne sie kaum aus. Und sie kann so wohltuend sein...

Das gilt für jede Beziehung, und also auch für Gemeinschaft. Kommunikationswissen ist der zentrale Baustein für Gemeinschaftsbildung! Es gibt kaum etwas Nachhaltigeres und Unterstützenderes, als wenn Kommunikation gelingt!


Deshalb organisieren GEN Europe und der Freundeskreis wieder ein Kommunikations-Training für Menschen in Gemeinschaften und Teams. Kosha Joubert und Martin Stengel, beide seit Jahrzehnten in Gemeinschaften und in der Mitgestaltung von gelingender Kommunikation unterwegs, leiten durch eine Woche voller anwendbarer Erfahrungen. Wie können wir erkennen, wann Kommunikation gelingt und wann nicht? Wie können wir Missverständnisse vermeiden? Wie mit Konflikten umgehen? Welchen Einfluss haben Fragen von Status und Macht? Was sind das Forum und andere Methoden für Gemeinschaftsaufbau? Was sind transparente Kommunikation und Feedback? Wie funktioniert selbstorganisierte gegenseitige Unterstützung durch Kommunikation? Wie treffen wir weise Entscheidungen, die von allen getragen sind? …

Der Kurs findet in Englisch statt.

Der Freundeskreis unterstützt die Anerkennung von Bildungsgutscheinen.

Alle Infos hier (http://gemeinschaftsberatung.de/wp-content/uploads/2014/07/Flyer-Communication-for-Community-150dpi.pdf)

Auf ein engagiertes Mitlachen, -streiten, -ausprobieren.... freut sich Euer Martin Stengel



Unser Seminarprogramm für 2015 ist da!

(Dieser Beitrag steckt voller Links - wenn Sie unseren Newsletter im reinen Textformat empfangen, also keine Bilder und verschiedenen Schriftgrößen sehen, lesen Sie am besten weiter auf: http://siebenlinden.de/newsletter/DE/no_04_14/2014-4_newsletter_FK_Oekodorf.html#seminarprog)

Wir freuen uns, Euch das Seminarprogramm für 2015 ankündigen zu können. Ihr findet es online unter
http://seminare.siebenlinden.de. Anmeldungen sind sofort möglich. Lasst Euch vom neuen Aussehen dieser Seite überraschen.

Wir haben unser Seminarangebot 2015 erweitert. Neu ist unter anderem:
Bei den Mitarbeitswochen:

Dann gibt es
Praxisseminare zu den Themen:

Als Angebot für Familien das

In der Rubrik „Körper/Geist/Seele“:


Ökologisch Bauen


Kommunikation


Auch 2015 gibt es wieder Möglichkeiten zum Kennenlernen von Sieben Linden durch Projektinformationstage (PIT), - wochen (PIW) und Mitarbeitswochen. Bei ernsthaftem Zuzugsinteresse ist der Weg über Informationstage, „Sieben Linden intensiv“ und „Gemeinschaftskurs“ obligatorisch.

Natürlich ist wieder das beliebte Sommercamp eine gute Gelegenheit für gemeinsame Erlebnisse von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Sieben Linden.

Für Jugendliche sind außerdem „Junge Leute erleben Sieben Linden“ oder das Tanzcamp für Mädchen im Programm.


Aber auch bewährte Angebote wie: Biodanza, Work-Life-Balance, Poesie des Lachens – Einführung in die Clownerie, Tiefenökologie, Dragon Dreaming u.a. sind wieder dabei..


Auf dem Gebiet des Bauens mit Stroh entwickelt sich Sieben Linden zu einem Kompetenzzentrum. Zahlreiche Seminare befassen sich mit dem Strohbau. Mal theoretisch, mal praktisch ausgerichtet, sind sie für Architekten, Baufachleute und interessierte Laien konzipiert.


Weiter ausgebaut haben wir unser Kursangebot zur Permakultur. Neben Einführungs- und Aufbauseminaren erweitern „Permakultur in Gemeinschaft und „Der essbare Waldgarten unser Programm.



Unter dem Thema „Internationale Seminare“ sind überwiegend Seminare in englischer Sprache zu finden, z.B. „Communication for Community, „Experience Sieben Linden for young people, Inspiring Change

In französischer Sprache „Découvertede l`écovillage Sieben Linden


Wir hoffen, Ihr habt Lust bekommen, in unserem neuen Seminarprogramm zu stöbern.


Bei Anfragen sind wir gern für Euch da, unter bildungsreferat -at-Zeichen- siebenlinden.de oder Tel. 039000-51235